04.12.2022

Auf der Werkausschusssitzung der Stadtvertretung haben CDU, SPD, GRÜNE und FWB eine weitere drastische Erhöhung der Gaspreise zum 1.1.2023 beschlossen. Der Brutto-Arbeitspreis in der Grundversorgung im Haushaltstarif 2 steigt um weitere unglaubliche 72 % auf 22,35 ct/kWh. Das bedeutet bei einem Jahresverbrauch von 18.000 kwh rd. 140.- € (!) mehr monatliche Heizkosten. Die Stadtwerke sind den extrem nach oben getriebenen Einkaufspreisen am Gasmarkt weitgehend hilflos ausgeliefert. Die BALL-Stadtvertreter gaben auch dieser Preiserhöhung keine Zustimmung. Sie lehnten es ab, die Folgen u. a. der Liberalisierung des Gasmarktes, der Sanktionspolitik und des Krieges auf die Bevölkerung abzuwälzen. Die erheblichen Proteste in der Bevölkerung haben immerhin dazu geführt, dass durch eine „Gaspreisbremse“ die Haushalte rückwirkend zum 1.1.2023 für 80 % ihres Verbrauches entlastet werden. Haushalte sollen dann nach gegenwärtigen Informationen nur 12 ct/kWh zahlen. Die extremen Preise werden dann nur für die restlichen 20 % fällig. Das ist sicherlich eine gewisse Erleichterung. Die andere Seite ist, dass mit diesen Milliarden aus dem Bundeshaushalt die Profite der Energiekonzerne weiter abgesichert werden. So werden u. a. die sehr teuren und extrem umweltschädlichen Fracking-Gas-Importe aus Steuermitteln subventioniert. Das kann man nur ablehnen.

Günter Thiel